Prof. Dr. Scheerer im Kaisersaal
Video Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Scheerer im Kaisersaal des Hamburger Rathauses über die historische Drogen-Geschichte. (Hanffest im Hamburger Rathaus)
Kriminologe an der Universität Hamburg, hat sich eingehend mit dem „Wie“ und „Warum“ des Verbots psychoaktiver Substanzen beschäftigt
Endlich ein Experte zur Geschichte der Kriminalisierung von psychoaktiven Substanzen und deren Benutzern. Sebastian Scheerer ist Kriminologe an der Universität Hamburg und wird vom Sinn und Unsinn der Drogengesetzgebung berichten. Seine Forschungen zeigen, dass es in der Geschichte der berauschenden Genussmittel immer wieder zu beobachten ist, wieviel Vorurteile gegen fremde „Rassen“ Hand in Hand gingen mit Vorurteilen gegen fremde Drogen. Irgendwann steht dann das Eine für das Andere und man glaubt, dass von der Droge selbst eine Gefahr ausgeht.
Eine Kernfragen des Vortrages lauten zudem: Was und wer steht dem kreativen Umgang mit Genussmitteln im Wege? Und welche Folgen hat das Verbot gewisser Mittel? Scheerer, geboren 1950, ist Mitherausgeber des Buches „Drogen und Drogenpolitik“, im Rowohlt Verlag ist 1997 „Sucht“ erschienen. Scheerer beschreibt seine Vision einer aufgeklärten Gesellschaft so: „Bei der Sexualität sagt man ja auch nicht: <Du darfst nie Sex haben!> Sondern man sieht ein, dass Sex eine wichtige Erfahrung ist. Obwohl dabei Menschen immer wieder psychisch tief verletzt werden und sich deswegen sogar umbringen. Da sind sehr gewissenhafte Informationen, Verständnis und Hilfestellung gefragt – und das ist leider bei der Erziehung zu einer <guten Sexualität> nicht anders als bei der Erziehung zum kundigen, vernünftigen Umgang mit Drogen.“